Beobachten statt bewerten

Einzelübung / ca. 4 - 5 Minuten / Übung über Sinneswahrnehmung

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Diese KurzPause kann jederzeit und überall durchgeführt werden und passt auch mal in eine Wartesituation. Die beschreibende Wahrnehmung über die Sinne fördert eine beobachtende neutrale Haltung im gegenwärtigen Moment. Automatische bewertende Gedanken haben Pause. So entsteht eine erholsame Zeit zur anschließenden Neuausrichtung der Konzentration.

So gehtʼs

  1. Einen Moment innehalten und die Situation ohne Bewertung wahrnehmen.
  2. Mit den Augen beliebige Gegenstände im Raum sehen: Farbe, Form, Größe oder Material.
  3. Die Augen schließen und Geräusche hören: Lautstärke, Tonhöhe oder Rhythmus.
  4. Die Augen weiter geschlossen halten und die eigenen Körpersignale wahrnehmen: Anspannung, Entspannung, Wärme, Kälte, Schwere, Leichtigkeit, Kribbeln, Jucken oder Ziehen.
  5. Die Augen wieder öffnen und die Übung beenden.

Wirkung

  • Die beschreibende Wahrnehmung über die Sinne fördert eine beobachtende Haltung im gegenwärtigen Moment.
  • Automatische Bewertungen haben Pause. Wenn wir Gegenstände sehen oder Geräusche hören, werden diese über assoziative Verknüpfungen im Gehirn eingeordnet. Ein Bürostuhl kann z. B. den Gedanken auslösen: "Zu viel Sitzen ist nicht gesund". Im Beobachten richtet sich die Aufmerksamkeit auf Größe, Form oder Farbe und fügt solch einen Gedanken ohne zu bewerten der Beschreibung hinzu.
  • Die neutrale beschreibende Wahrnehmung fördert innere Distanz und Gelassenheit.

Varianten

  • Für die Beobachtung nur einen Sinn auswählen, z. B. das Sehen oder Hören.
  • Drei Gegenstände nacheinander bewusst sehen und benennen, z. B. der Stuhl, der Stift, die Tür. Drei Geräusche bewusst hören und benennen, z. B. die Lüftung, die Autos draußen, eine laufende Maschine. Drei Körpersignale bewusst wahrnehmen und benennen, z. B. die Füße auf dem Boden, der Kontakt zur Stuhllehne, eine Hand auf der Tischplatte.

Tipps

  1. Die Übung kann jederzeit und überall durchgeführt werden.
  2. Über einen Timer kann die Übungszeit begrenzt werden.
  3. Die Wahrnehmung der Körpersignale ist hilfreich beim Stressausgleich. Nach der Übung z. B. angespannte Schultern oder Kiefermuskeln bewusst lockern.

Weitere Informationen

  • "KurzPausen" und weitere Werkzeuge zum Präventionsschwerpunkt "Führung - Kommunikation - Verhalten" finden Sie auf der Internetseite der BG ETEM.
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